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Wie läuft die Reinkarnation ab?
Foto: Gabi Moisa / Shutterstock.com

Wie läuft die Reinkarnation ab?

Welche ist die eine Frage, die sich die Menschen schon seit Urzeiten stellen? Über was grübelten unsere Vorfahren vermutlich schon vor über Hunderttausenden Jahren? Normalerweise dürfte jeder von Ihnen die Antwort wissen. Es geht um die Frage: Was passiert nach unserem Leben?

Und obwohl unsere Vorfahren schon über 300.000 Jahre auf dieser Erde wandeln, weiss bis heute noch keiner was geschieht, wenn wir von dieser Erde gehen. Natürlich wird auch in der Zukunft niemals ein lebendiger Mensch auf Erden wissen können, was nach dem irdischen Leben geschieht. Hierzu gibt es natürlich unzählige Theorien, von denen auch heute noch eine Menge kursieren. Ohne ginge es auch gar nicht.

Wir Menschen müssen irgendwelche Antworten auf unsere Fragen finden und an diese glauben, denn sonst würden wir vermutlich nicht klar denken können. Mit Sicherheit sind schon viele Tausende Theorien über das Leben danach wieder verloren gegangen. Allein in der Zeit in der die Schrift bereits erfunden war, kamen und gingen unzählige Ideen. Am meisten beschäftigten sich stets die Religionen und spirituellen Lehren mit der Frage was nach dem Leben geschieht. Das ist auch heute noch immer so.

Die meisten grossen Religionen von heute halten mittlerweile schon weit über 2000 Jahre an.

So beispielsweise das Christentum, das Judentum, der Islam, der Buddhismus und der Hinduismus. Jede Religion hat seine eigene Theorie auf diese besondere Frage, auch wenn sich einige Religionen in ihren Antworten doch ziemlich gleichen. So zum Beispiel das Christentum, das Judentum und der Islam. Hier wird gelehrt, dass die Seelen nach dem irdischen Leben in das sogenannte Paradies kommen.

Im Judentum ist das Ganze zwar noch ein wenig komplexer, doch das Grundprinzip gleicht diesen beiden Religionen am meisten. Denn deutlich anders stellen sich der Hinduismus und der Buddhismus das Leben danach vor. Für sie gibt es nämlich nicht unbedingt DAS Leben danach, sondern einfach nur das nächste Leben. Denn die Anhänger der beiden Religionen glauben an die Reinkarnation bzw. die Wiedergeburt.

Wie kann man sich die Wiedergeburt vorstellen?

Wie es der Name bereits sagt, handelt es sich bei der Wiedergeburt um eine erneute Geburt. Allerdings gilt das nur für die Seele, der Körper wird eingetauscht. Im Prinzip wechselt die Seele in jedem Leben die Physis, in der sie sich dann für dieses Leben aufhält. Das kann ein menschlicher Körper sein, ein tierischer Körper oder gar die Physis einer Pflanze.

In welchen Zustand die Seele gelangt, hängt unter anderem vom Karma ab, also den Taten, die man in seinem vorherigen Leben vollbracht hat. Natürlich geht es in erster Linie darum, deutlich mehr positive Karma-Punkte zu sammeln als Negative. Doch die Wiedergeburt hängt nicht allein davon ab. Denn im Hinduismus sagt man, dass die ersten 8, 4 Millionen Reinkarnationen einer Seele in einem tierischen Körper stattfinden. Erst anschliessend folgt die Wiedergeburt in einem menschlichen Körper.

Wer jedoch denkt, dass es damit bereits vorbei ist, hat sich geirrt. Denn nun dauert es noch einige Tausende Wiedergeburten, bis es irgendwann endlich so weit ist und die Seele in den Zustand der Erlösung, den Zustand des sogenannten Nirvana gehen kann. Wenn die Seele dann im Nirvana angekommen ist, ist sie von allen menschlichen Eigenschaften befreit. Sie spürt weder positive noch negative Emotionen und Gefühle und ist somit vollkommen ausgeglichen. Die Seele befindet sich somit in kompletter Ruhe und kann sich endlich ausruhen, nachdem sie eine riesige Zahl von Leben durchlebt hat.

Die Reinkarnation für die Gläubigen

Für die Gläubigen stellt die Reinkarnation natürlich eine Herausforderung dar. Auch wenn vielleicht einige Menschen von der Idee begeistert wären, für viele Jahrtausende auf dieser Erde zu wandeln, gilt das für die Buddhisten und Hindus nicht. Für sie stecken die ständigen Reinkarnationen nämlich voller negativer menschlicher Eigenschaften, welche immer wieder neu durchlebt und erfahren werden müssen.

Nach einigen Malen mag das noch ertragbar sein, doch nach unzähligen Wiederholungen vergeht wohl jedem einmal die Lust auf ein weiteres Mal. Auch wenn die Seele bei jeder Wiedergeburt so gut wie alles aus dem letzten Leben vergisst und somit einen grossen Vorteil bietet, liegt die wahre Herausforderung der Anhänger des Buddhismus und des Hinduismus eher im aktuellen Leben und der Vorstellung von Tausenden weiteren Leben. Mit dieser Situation klarzukommen ist nicht immer ganz einfach, doch die Gläubigen wissen, dass sie keine wirkliche Wahl haben, wenn ihre Seele irgendwann in das Nirvana kommen soll.

Auch für die nächste Wiedergeburt bleibt ihnen nichts anderes übrig, als sich so gut wie möglich vorzubereiten, positive Karma-Punkte zu sammeln und sich in Geduld zu üben. Für viele kann die Wiedergeburt allerdings auch den Weg in ein besseres Leben bedeuten. Besonders arme Menschen möchten natürlich ein Leben mit Wohlstand und ohne grosse Probleme, während reiche Menschen ihr aktuelles Leben natürlich nicht verlieren möchten. Man kann sich vorstellen, dass eine solche Situation in einem Land wie Indien nicht gerade einfach ist. Trotzdem halten viele Gläubige an ihrer Religion fest und hoffen auf eine Reinkarnation, die ihnen Glück bringt.



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